Die faszinierende Welt der Lateralisierung bei Kindern
Die Erkennung und Unterstützung von Linkshändigkeit bei Kindern kann für Eltern und das Kind einige Herausforderungen mit sich bringen. Hier sind die ersten Anzeichen und einfache Tests für den Alltag zur Bestimmung der Händigkeit und Tipps, wie du dein Kind in seiner Händigkeit fördern kannst.
Anzeichen für Linkshändigkeit
1. Bevorzugte Hand beim Greifen: Bereits im Alter von 6 bis 12 Monaten können Kinder beginnen, eine klare Vorliebe für eine Hand zu zeigen. Beobachte, mit welcher Hand dein Kind nach Spielzeugen greift oder beim Essen den Löffel hält.
2. Spontane Bewegungen: Achte darauf, welche Hand dein Kind für spontane Gesten verwendet, wie das Streichen von Haaren oder das Winken. Oft zeigt sich hier die natürliche Händigkeit deutlicher als bei gelernten Bewegungen.
3. Aktivitäten im Alltag: Welcher Fuß wird zum Kicken eines Balles genutzt oder mit welcher Hand wirft und fängt das Kind meistens? Achte darauf, welche Hand dein Kind beim Malen oder Schneiden häufiger benutzt. Diese Beobachtungen können helfen, die dominante Seite zu identifizieren.
Bezug zu Füßigkeit, Ohrigkeit und Äugigkeit
Neben der Händigkeit gibt es auch andere Lateralisierungen wie Füßigkeit (Bevorzugung eines Fußes), Ohrigkeit (Bevorzugung eines Ohres) und Äugigkeit (Bevorzugung eines Auges). Diese Aspekte sind wichtig für die gesamte motorische Entwicklung deines Kindes und sollten ebenfalls beobachtet werden:
– Füßigkeit: Achte darauf, mit welchem Fuß dein Kind zuerst tritt oder springt.
– Ohrigkeit: Beobachten, welches Ohr Dein Kind bevorzugt. An welches Ohr hält das Kind den Telefonhörer?
– Äugigkeit: Prüfe im Spiel, welches Auge dein Kind beim Zielen bevorzugt.
Testbeispiele zur Bestimmung der Händigkeit
1. Klatschtest: Beobachte, welche Hand dein Kind beim Klatschen aktiv nutzt. Wenn es mit der linken Hand klatscht und die rechte ruhig bleibt, könnte das ein Hinweis auf Linkshändigkeit sein.
2. Greiftest: Biete deinem Kind einen Gegenstand an und beobachte, mit welcher Hand es zugreift. Wiederhole dies mehrmals und lege den Gegenstand absichtlich in die nicht bevorzugte Hand, um zu sehen, ob es in die andere Hand wechselt.
3. Beobachtung im Alltag: Lege Gegenstände in die Mitte des Tisches und beobachte, mit welcher Hand dein Kind greift. Dies fördert die natürliche Entwicklung der Händigkeit und hilft dabei, die „stärkere“ Seite deines Kindes zu erkennen. Mit welcher Hand spitzt dein Kind ein Stift an? Wie schließt es Knöpfe oder einen Reißverschluß?
Unterstützung deines Kindes
1. Bereitstellung geeigneter Materialien: Hast Du mehrfach beobachtet, dass Dein Kind die linke Seite bevorzugt? Dann sorge dafür, dass dein Kind Zugang zu speziellen Hilfsmitteln für Linkshänder hat, wie z.B. Linkshänderscheren und -stiften. Diese erleichtern das Lernen und die Nutzung der dominanten Hand.
2. Positive Bestärkung: Ermutige dein Kind, seine bevorzugte Hand zu benutzen, ohne es zu korrigieren oder unter Druck zu setzen. Lass es selbst entscheiden, welche Hand es verwenden möchte. Allerdings gibt es Kinder, die sich „selbst“ auf die andere nicht-dominante Seite umschulen, weil sie sehen, mit welcher Hand Mama und Papa die Tätigkeiten ausführen und das lernen.
Es gibt manche Kinder, die mit der einen Hand besser Schreiben und mit der anderen z.B. besser schneiden. Oder Kinder, die mit beiden Händen viele Dinge gleichermaßen gut erledigen können. Ich bin oft gefragt worden, ob diese Kinder sich nicht auf eine Seite festlegen sollten. Wenn es keinen Leidensdruck im Alltag auslöst, ist das meiner Meinung nach nicht nötig.
Treten Schwierigkeiten z.B. in der Qualität, der Geschwindigkeit der Aufgaben (das fällt häufig in der Schule auf) oder kommt es zu schmerzhaften Verspannungen im Hand-Arm-Schulter-Bereich, dann solltet ihr genau hinschauen und eine fachkundige Person hinzu ziehen.
Ihr Eltern könnt viel tun, aber auch Fachleute wie Ergotherapeuten können wertvolle Unterstützung bieten. Mit speziellen Händigkeitstests-Tests, gezielten Beobachtungen und der richtigen Beratung kann festgestellt werden, welche Hand die dominante ist und welche Hilfsmittel im Alltag angebracht sind.
Seid ihr unsicher, ob euer Kind eher die linke Hand bevorzugt? Oder ihr möchtet mehr zu dem Thema wissen?
Dann kontaktiere mich gerne! Besonders, wenn ihr auf einen Therapieplatz wartet, können wir die Zeit bis dahin gerne überbrücken!
Ich unterstütze euch, eure Kinder optimal in ihrer Entwicklung zu begleiten.
Möchtet ihr mich und meine Arbeitsweise kennen lernen? Dann lade ich euch herzlich zu meinem kostenlosen „Schnuppergespräch“ ein.
Ich freue mich auf euch!
Melanie