Vor- und Nachteile im Blick
Heute widme ich mich einem Thema, welches uns auch jahrelang begleitet hat und noch immer präsent ist.
In der heutigen digitalen Welt sind Medien aus dem Alltag unsere Kinder nicht mehr weg zu denken. Ob Tablets, Smartphones oder Fernseher – die kleinen Bildschirme sind überall.
Und ich muss zugeben, dass ich mit den letzten Jahren und meiner Onlinetätigkeit immer mehr auf den Social-Media Plattformen unterwegs, viel am PC oder mit dem Handy anzutreffen bin. Insofern bin ich meinen Kindern ein gewisses Vorbild.
Ob die Mediennutzung nun eher negativ oder positiv zu werten ist, schauen wir uns mal genauer an.
Die Vorteile:
- Lernen und Bildung: ich finde Sprachlern-Apps total toll und nutze diese für mich. Auch andere Inhalte wie Mathe oder Naturwissenschaften können Kinder auf diese Weise zum Lernen motivieren.
- Ausdruck und Kreativität: Kinder können Videos drehen, Musik machen oder digitale Kunstwerke schaffen! -die Möglichkeiten sind grenzenlos!
- Soziale Interaktion: Es ist mit ein paar Klicks möglich, mit Gleichaltrigen zu kommunizieren auch wenn sie nicht am gleichen Ort sind.
Ich kenne Jugendliche, die auf diese Art viele Freundschaften auf der ganzen Welt pflegen. Auch für Auswandererkinder bietet es eine gute Möglichkeit, in Kontakt mit den Freunden im Heimatland zu bleiben. Auch Online-Schulen sind für Auswandererkinder eine tolle Gelegenheit, Schulabschlüsse nach deutschem Standard zu machen.
Die Nachteile:
- Überstimulation: Kinder können durch die Mediennutzung häufig zu viele, schnelle auf sie einprasselnde Bilder nicht entsprechend verarbeiten. Auch nicht altersgerechte Inhalte können zu Konzentrationsstörungen, Unruhezuständen und Schlafstörungen führen. (interessante Artikel dazu findet ihr auf Pubmed)
Ich erinnere mich z.B. an ein Kind, welches tagsüber immer die Titelmusik eines Horrorfilmes gesungen hat und nachts nicht schlafen konnte.
Ein 5-jähriger Junge, den ich behandelt habe, fragte mich immer wieder, wenn wir andere Aufgaben bearbeitet haben: „Melanie, in welchem Level bin ich jetzt?“.
Auch dieses Kind hatte schon viele Erfahrungen am PC, aber leider wenige in der realen Welt gesammelt. Dementsprechend war nicht nur sein Wortschatz, sondern auch die Grobmotorik nicht altersentsprechend entwickelt.
- Wie oben schon erwähnt, kommt es oft durch das stundenlange am Handy- oder PC- Sitzen zu einem Bewegungsmangel (auf die Haltungsschäden gehe ich an dieser Stelle nicht ein). Der Körper wird nicht in dem Maße gefordert, wie es ohne Mediennutzung der Fall wäre. Es ist gut vorstellbar, dass das Gehirn anders genutzt wird und die körperliche Entwicklung, Körperkoordination, Beweglichkeit, Geschicklichkeit und Körpereigenwahrnehmung bei diesen Kindern oftmals nicht angemessen ausgebildet ist.
Meiner Erfahrung nach, gibt es leider viele Kinder, die nicht genau wissen, wie sie selbständig eine Schaukel zum Schwingen bringen, oder eine Sprossenwand erklimmen.
- Ein weiterer Nachteil sind die Gefahren, die mit dem Medienkonsum verbunden sind. Nicht nur, dass Kinder mit Fremden in Kontakt treten können, sondern auch die Gefahr von Cybermobbing ist nicht zu unterschätzen. Auch hiervon höre ich immer wieder und mir sind leider auch persönlich einige Fälle bekannt. Inhalte die erstmal im Internet verbreitet wurden sind leider schwer wieder zu löschen.
Was könnt ihr als Eltern tun?
- Regeln aufstellen: Setzt feste Zeiten und Zeitlimits für die Mediennutzung fest, sodass viel bildschirmfreie Zeit gewährleistet wird.
- Gemeinsam nutzen: Spielt Spiele gemeinsam oder schaut euch Filme mit euren Kindern an. So wisst ihr über die Inhalte bescheid und könnt mit euren Kindern darüber sprechen. Noch heute schauen wir als Familie (meine Kinder sind 17 und 20) gerne gemeinsam Filme und diskutieren später darüber.
- Bildung fördern: Nutzt Medien gezielt zu Bildungszwecken. Es gibt viele tolle Lern-Apps (meist kostenpflichtig), Dokumentationen, Videos und online Plattformen, die zum Lernen motivieren.
Mein Fazit fällt nicht so positiv aus, da ich beruflich eher mit den negativen Beispielen konfrontiert bin.
Ich halte es auch für viel wichtiger, für eine gesunde Entwicklung die Zusammenhänge unserer Welt mit allen Sinnen wahrzunehmen. Zu fühlen wie sich 1 Murmel oder 5 Murmeln in der eigenen Handfläche anfühlen, um ein Mengenverständnis zu entwickeln, kann aus meiner Sicht keine Mathe-App ersetzen.
Allerdings ist mir bewusst, dass in unserer heutigen Welt weder Handy noch PC weg zudenken sind und Kinder den verantwortungsvollen Umgang damit lernen sollten.
Habt ihr Fragen und möchtet mich und meine Arbeitsweise kennen lernen? Oder Ihr wollt die Wartezeit bis zum Ergotherapietermin nicht vergeuden und selbst mit euren Kindern üben? Dann freue ich mich, euch auf meiner Webseite begrüßen zu dürfen. Dort habt ihr die Möglichkeit, mein kostenloses „Schnuppergespräch“ zu buchen.
Ich freue mich auf euch!
Bis bald!
Melanie